Weinbau-Tradition

Robberg und Weinbau, diese beiden Begriffe hat am trüben und ungemütlichen Morgen des 30. April 2019 wohl niemand in Verbindung gebracht. Trotzdem hatte sich die im Februar 2019 ins Leben gerufene „AG Weinbau“ der Robbergfreunde für ihre 2. Zusammenkunft für einen vor-Ort Termin am Robberg entschieden. Und wie bestellt, riss über Mittag der Himmel auf und bescherte den Teilnehmern einen strahlenden Nachmittag unter blauem Himmel und frühlingshafter Sonne.

Die Gastgeber Eva Lauinger und Peter Schmidt hatten zu sich am Robberg eingeladen, um zusammen mit dem Nachbarn Rolf Apell den Erfahrungsaustausch unter den Winzern am Robberg zu intensivieren und zu demonstrieren wie sie aktiven Weinbau praktizieren. Zunächst inspizierte die aus 8 Teilnehmen bestehende Gruppe den Weinberg von Rolf Appell, der uns in den Schnitt der Reben bei der Drahtrahmen-Erziehung einführte und den Austrieb und die Blütenansätze erläuterte. Auch Fragen um Themen wie Pfosten und Bespannung erneuern, Schutz vor Wildverbiss, Pilzresistenz und Veredelung von Neureben wurden von dem erfahrenen Hobbywinzer geduldig beantwortet.

Zurück am Ausgangspunkt erwartete die Gruppe eine zünftiges Winzervesper und die Verkostung diverser Robbergweine von unterschiedlichen Winzern. Allen Beteiligten, noch einmal einen ganz herzlichen Dank, die spontan zu diesem gelungenen Beisammensein beigetragen haben. Zur Verkostung kamen ein Johanniter 2018 (Apell), Amerikaner Selektion Andrea 2018 (Apell), Grauburgunder 2018 (Börstler), Traminer 2018 (Lauinger/Schmidt), Traminer 2015 (Lauinger/Schmidt) und eine unbekannte Rotweinrebe, gekeltert in 2018 (Lauinger/Schmidt). Allein diese Vielfalt zeigt, wie aktiv Weinbau am Robberg noch betrieben wird und daß sich die Resultate durchaus sehen bzw. schmecken lassen können.

Anschließend erfolgte noch die Begehung des Weinberges Lauinger/Schmidt, der sich mit den mediterranen Holzrahmen deutlich von der Drahtrahmen-Erziehung unterscheidet. Allerdings ist die Konstruktion hier wesentlich aufwändiger und es wird immer schwieriger, neues, unbehandeltes Holz für diese Art der Reberziehung zu finden. Mit dem Augenmerk auf die Begrünung im Weinberg, Wildkräuter und Zustand der Trockenmauern wurde dieser zweite Rundgang beendet.

Der Tag verabschiedete sich mit einem, am Robberg nicht untypischen, fulminanten Sonnenuntergang und die Zusammenkunft der Arbeitsgruppe fand ihren gemütlichen Ausklang. Was nehmen wir mit aus der Arbeitsgruppe? Weinbau am Robberg lebt, mehr denn je im Vergleich zu den letzten 30 Jahren. Gemeinsame Interessen wurden identifiziert. Neupflanzungen sollen in Angriff genommen werden, weitere Teilnehmer zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe motiviert werden. Und der Nachmittag hat wieder einmal gezeigt: Wein ist ein Kulturgut und verbindet Menschen. Das wollen wir aufgreifen und fortführen. Das nächste Treffen der „AG Weinbau“ findet Anfang Juli statt.

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