Am 22. März fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der Robbergfreunde Ettlingen e.V. statt. Erstmals machte der Vorstand vom satzungsmäßigen Recht Gebrauch, die Einladungen per Email zu versenden. Eine entsprechende Satzungsänderung erfolgte bereits im Jahr 2019. Die Tagesordnung sah die obligatorischen Berichte und die turnusmäßigen Neuwahlen vor, aber auch eine Filmvorführung stand auf dem Programm.
Zu Beginn erläuterte der 1. Vorsitzende in seinem Geschäftsbericht die zahlreichen Aktivitäten die vor und hinter den Kulissen des Vereins stattfanden. Die bedeutendsten sind nachfolgend aufgeführt:
Weiterhin Publikumsmagnet blieb auch im Jahr 2023 der „Weitblick vom Bismarckturm“. An sechs Sonntagen zeichneten die Robbergfreunde verantwortlich für die Turmöffnung, nachdem die Stadt Ettlingen dem Verein wieder die Schlüsselgewalt übertragen hatte. Wetterbedingt schwankten die Besucherzahlen pro Öffnungstermin zwischen 55 und 113, insgesamt kann die Saison 2023 mit 506 Gästen aber wieder als erfolgreich bezeichnet werden.
Großen Zuspruch bei den Mitgliedern fanden auch die drei Sonntags-Frühschoppen, die jeweils unter einem speziellen Motto im Frühjahr, Sommer und Herbst durchgeführt wurden. Themen waren „Wanderstöcke und Gehhilfen vom Wanderburschen bis zum Galan aus 150 Jahren“, „Gießen von Zinn-Figuren“ mit live-Vorführung und „Frische Seeluft am Robberg“ bei einem Besuch des Shanty-Chors der Marinekameradschaft Ettlingen. Ergänzt wurden die Veranstaltungen mit Ausstellungen aus dem Fundus von Joe Walz mit historischen Rebmessern, Werkzeugen für den Weinbau und und Waffeleisen aus einer Zeit, als diese noch keine Stecker hatten. Auch für das leibliche Wohl war mottobezogen gesorgt.
Zur Eröffnung des von unseren Vereinsmitgliedern sanierten Weintors ließen die Robbergfreunde, so wie vor 100 Jahren bei den Rebleuten vor der Lese, die Rathausglocke erklingen, bevor Oberbürgermeister J. Arnold am 1. März 2023 das Tor durchschritt und wieder in städtischen Besitz nahm. Gleichzeitig wurde die von den Robberfreunden initiierte Erweiterung des Panoramawegs mit der Station 3b „Weintore am Robberg“ eingeweiht.
Weitestgehend hinter den Kulissen schritt die Umstellung auf eine elektronische Mitgliederverwaltung voran. Die Robbergfreunde können sicherlich nicht als Speerspitze der Digitalisierung bezeichnet werden und die Vorbereitungen für dieses Projekt zogen sich lange hin. Die Führung dezentraler Listen mit unterschiedlichen Versionsständen brachten unsere Verwaltungsarbeit aber an Grenzen, die nur durch ein komplett neues Konzept mit digitaler Unterstützung zu überwinden waren. Im ersten Schritt erfolgte die Definition der Mindest-Kriterien an eine potenzielle Software. Wichtig war uns eine zentrale Speicherung in der Cloud, Zugriff von überall und jedem Endgerät ohne Installation zusätzlicher Software, sowie eine Anpassung auf vereinsspezifische Belange (z.B. zusätzliche Datenfelder, Dokumentvorlagen, individuelle Layouts etc.). Funktional waren uns die Bereiche Mitglieder-, Termin- und Dokumentenverwaltung, Rechnungen, Buchhaltung und Kommunikation wichtig. Nach einem Leistungsvergleich verschiedener Anbieter und Installation einer Testumgebung haben wir uns letztendlich auch aufgrund des Kosten-/Nutzen-Verhältnisses für ein Produkt eines Anbieters aus Basel entschieden. Die Jahresgebühr ist mit 200€ überschaubar. In der zweiten Jahreshälfte 2023 wurde der Mitgliederbestand migriert, die Kalenderfunktion und das Kommunikationsmodul wurden aktiviert. Erwartungsgemäß sind wir dabei auf zahlreiche Inkonsistenzen in unseren Datenbeständen gestoßen, die unter hohem Aufwand bereinigt werden mussten. Dies setzte sich auch bei der Freischaltung der Module Dokumentenverwaltung, Rechnungswesen und Buchhaltung im ersten Quartal 2024 fort. Aber ein Aufwand, der sich auf jeden Fall gelohnt hat. Auf einem bereinigten zentralen Datenbestand sind wir nun in der Lage, mit überschaubarem Personaleinsatz und unterschiedlichen Verantwortlichkeiten z.B. Mitgliederinformationen, Einladungen, Newsletter oder Beitragsbescheinigungen elektronisch zu versenden, Dokumente bereitzustellen oder automatisierte buchhalterische Auswertungen zu erstellen. Fazit: Digitalisierung ist recht aufwendig, aber durchaus lohnenswert.
Der Bericht des Kassiers und der Kassenprüfung bestätigte eine stabile Finanzlage, was auch in Bezug auf die Mitgliederzahl anzumerken ist.
Keine Veränderungen ergaben sich aus den turnusmäßig anstehenden Wahlen durch die Mitgliederversammlung. Alle zur Wahl stehenden Ämter des Vorstandes werden von den bisherigen Amtsinhabern fortgeführt.
Mit Spannung wurde nach dem offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung die Filmvorführung von Herrn Ulrich Deubel mit dem Titel „Ettlingen im Wandel der Zeit: Sternengasse“ erwartet. Der im Rahmen der Geschichtswerkstatt Ettlingen entstandene Film gab Einblicke in die Historie der Stadt Ettlingen, die geschichtliche Entwicklung, markante Stadt-Bauwerke und im Besonderen in die Gebäude in der Sternengasse mit ihren Geschichten und Bewohnern und entlockte selbst manchem älteren Ettlinger Mitbürger ein Staunen über bisher nicht bekannte Details. Damit klang eine gelungene Jahreshauptversammlung nach zweieinhalb Stunden aus.