Über dreißig Gäste fanden sich am Samstag, den 9. November zur Wiedereröffnung nach Sanierung am Wasserreservoir Robberg am Ende der Bismarckstraße ein. Bei strahlender, spätherbstlicher Sonne, umrahmt von goldenem Herbstlaub, erfolgte nach 5-jähriger Planung und Bauzeit in einem kleinen Festakt die Übergabe des glanzvoll sanierten Bauwerkes von der Stadt Ettlingen als Eigentümerin, vertreten durch Herrn Oberbürgermeister Johannes Arnold, an die Robbergfreunde Ettlingen e.V., die bereits vor der Sanierung das Gebäude als Lagerstätte für das Vereinsinventar nutzen. Im Zuge der Einweihungsfeier wurde somit das ehemalige Domizil der Robbergfreunde wieder der Vereinsnutzung zugeführt.
Zunächst begrüßte Tobi Börstler, 1. Vorsitzender der Robbergfreunde, die Gäste und gab einen kleinen Einblick in die Ereignisse der letzten acht Jahre. War zunächst durch die Stadt eine denkmalgerechte Instandsetzung der Außenhülle geplant, mussten aufgrund einer dabei festgestellten PCB-Belastung des Innenraumes die Sanierungsmaßnahmen deutlich erweitert werden. Ein schwerer Schlag für die Robbergfreunde, denn das komplette eingelagerte Vereinsinventar musste als Sondermüll entsorgt werden und der Raum stand über Jahre nicht mehr zur Verfügung. Bei durchgeführten Veranstaltungen musste man sich notdürftig behelfen. Um so größer ist nun die Freude, dass das Gebäude wieder als zentrale Anlaufstelle, als Treffpunkt und als Lagerplatz zur Verfügung steht. Tobi Börstler dankte den Handwerkern und Planern für die behutsame Sanierung, die die Erhaltung des Charmes des Gebäudes stets im Blick hatten. Ein ganz besonderer Dank galt auch Herrn Arnold, in dessen Verantwortung die Sanierung des Gebäudes lag und der die Robbergfreunde auch in den zurückliegenden, schwierigen Jahren unterstützt hat.
Oberbürgermeister Johannes Arnold betonte in einer kleinen Ansprache, dass ihm der Erhalt des Robbergs als kulturhistorische Landschaft ein Anliegen sei und er die Bestrebungen des Vereins sehr zu schätzen wisse. Insbesondere auch aufgrund der mühsamen Bewirtschaftung der Grundstücke. Insofern freue er sich, das Wasserreservoir nach der Sanierung nun wieder an den Verein übergeben zu können. Für die Stadt Ettlingen erfolgte die Maßnahme allerdings in einem noch größeren Kontext. Insgesamt vier solcher historischer Trinkwasserbehälter existieren auf der Gemarkung Ettlingen, die allesamt sanierungsbedürftig waren. Bei einer Gesamtinvestition von über 800.000€ überlegt man sich schon zweimal, ob die Maßnahme angegangen werden soll. Aber da jede Privatperson verpflichtet sei, denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten, fand sich auch im Gemeinderat eine Mehrheit, die historischen, öffentlichen Gebäude nicht verkommen zu lassen. Auch Herr Arnold lobte die geschmackvolle, historische Umsetzung durch die ausführenden Betriebe und dankte den Robbergfreunden für deren jahrelanges Ausharren.
Nach der Übergabe nutzen die Gäste die Gelegenheit, das Wasserreservoir von innen zu besichtigen, auch wenn letztendlich nur ein kleiner Vorraum zugänglich ist. Die beiden Wasserkammern – inzwischen natürlich leer – mit einem Volumen von 500m³ sind durch Gitter abgedeckt, ebenso der Pumpenraum unterhalb des Vorraumes. Im Vorfeld der Einweihung konnte der Verein noch einige Einrichtungsgegenstände beschaffen und aufbauen, so dass die ehemalige und zukünftige Nutzung wieder erkennbar wird. Das Architekturbüro Planfabrik SPS stellte noch Pläne zur Verfügung, die im Wasserreservoir ausgehängt wurden und die das Gesamtbauwerk und die durchgeführten Maßnahmen erlebbar machten.
Zum Abschluss der Veranstaltung luden die Robbergfreunde die Festgemeinde noch in die „Robburg“ auf dem Grundstück von Joe Walz unterhalb des Parkplatzes ein. Wie im Jahre 1901, bei der erstmaligen Einweihung des „Robberg-Behälters“, wurden ebenfalls – dem Ereignis angemessen – Brezel und Wein gereicht. Als kleine Besonderheit wurden dabei echter „Robberg-Wein“ und sogar ein „Robberg-Weinbrand“ ausgeschenkt. Und mancher Gast kam dabei ins Grübeln, wie wohl die Sage um den geschrumpften Riesen in Ettlingen entstanden sein möge. Am wohlschmeckenden Rebensaft, den die Hobby-Winzer vom Robberg präsentierten, kann es sicherlich nicht gelegen haben. Daher nutzten viele der Gäste die Gelegenheit, die Erzeugnisse vom Robberg zu verkosten und natürlich auch darüber zu fachsimpeln. Und so klang die gelungene Einweihungsfeier mit der untergehenden Herbstsonne aus und die Robbergfreunde fanden nach jahrelanger Abwesenheit endlich wieder ein Zuhause.